Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

05.02.2024 - Flug nach La Paz

Wir haben uns einen Flug gegönnt. Eigentlich wollten wir mit dem Bus fahren, aber die Strecke zwischen Uyuni und La Paz ist für Überfälle bekannt. Außerdem haben wir oft gelesen und gehört, dass die Busfahrer sogar mit Dieben zusammenarbeiten. Sie sammeln unterwegs Einheimische ein und dann werden Touristen beim Schlafen beklaut, auch wenn Wertsachen dicht bei sich getragen werden. Der Flug dauerte nur eine Stunde und war angenehm. Schon vom Flugzeug aus haben wir das große Tal, in welchem die Stadt liegt, gesehen. Oberhalb des Tals ist bereits die Stadt El Alto. La Paz ist die zweite Hauptstadt des Landes und die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt der Welt. Mit einem Minibus gings vom Flughafen auf dem Berg ins Tal zum Zentrum und die Aussicht war faszinierend. Die kleinen Busse sind übrigens in ganz Bolivien beliebt und sehr günstig. Der Busfahrer war auch sehr nett, sagte uns wo wir aussteigen müssen und half uns mit den Rucksäcken, die die Fahrt auf dem Dach ohne Gurt zum Glück überlebt haben :D Zum Hotel war es nur ein kurzer Fußweg, jedoch sind die Straßen sehr steil. In 3640 Metern Höhe und mit den Backpacks ist es gleich doppelt so anstrengend. Wir konnten nicht direkt einchecken, aber unser Gepäck im Hotel lassen. Gegenüber ist ein schönes Restaurant, in welchem wir etwas getrunken haben und die 2,5 Stunden bis zur Check-in Zeit verbrachten. Unser Zimmer hat eine wahnsinnige Aussicht auf die Stadt. Wir haben geschaut, was wir die Tage hier machen wollen und sind dann zum Abendessen gegangen. Vorher haben wir noch unsere Wäsche in eine Wäscherei gebracht. Wir waren im "Café del Mundo" in unserem Hotelgebäude essen und es war sehr lecker. Die Preise sind etwas höher, da wir hier mitten im Touristenzentrum sind. Aber mit etwa 6 € pro Gericht immer noch halb so teuer wie in Deutschland. Danach sind wir eine sehr schöne Straße entlang spaziert. Sie ist bunt, über ihr hängen Regenschirme und Lichterketten. Rechts und links befinden sich viele Souveniershops, Restaurants und Cafés. Wir sind weiter bis zu einem Supermarkt gegangen und hier war es nicht mehr ganz so schön, wir haben auch keine Touristen mehr gesehen. Über uns verlief eine der vielen Seilbahnstrecken der Stadt. In La Paz ist die Seilbahn (Mi Teleférico) ein beliebtes Transportmittel. Sie umgehen den wuseligen Verkehr, wo es oft Stau gibt, und dazu soll sie sehr billig und gut in Schuss sein. Wir werden es auf jeden Fall die Tage testen. Danach gings zurück ins Hotel und im Dunkeln ist die Aussicht aus unserem Zimmer fast noch schöner.


06.02.2024 - La Paz Tag 1

Heute konnten wir endlich mal wieder etwas länger schlafen. Für 19 € pro Nacht haben wir im Hotel sogar ein Frühstücksbuffet dabei, welches ausreichend und lecker ist. Danach sind wir los, um die Stadt etwas zu erkunden. Erster Stopp war der Hexenmarkt. Dort bekommt man alle möglichen Pulver, Seifen, Kräuter und Tinkturen gegen alle möglichen Leiden. Richtig skurril sind die getrockneten Lama-Föten in verschiedenen Entwicklungsstadien. Sie stellen für die Einheimischen einen Boten dar, der den Menschen den Weg für eine glückliche Zukunft weist. Wir haben uns als nächstes die Basilica de San Francisco angesehen und sind weiter zur Calle Jaen. Die kleine Straße ist eine der am besten erhaltenen Straßen aus der Kolonialzeit. Da es dann leider zu regnen anfing, sind wir schnell zurück ins Hotel. Wir haben uns Laptop und unser kleines Heftchen geschnappt und sind wieder nebenan ins Café del Mundo gegangen, um unsere restliche Route durch Bolivien bei einem leckeren Getränk zu planen. Später, als die Sonne etwas rauskam, sind wir nochmal ein bisschen durch die schönen Gassen spaziert und waren abends lecker bolivianisch essen. Wir haben ein Quinoa Risotto und Silpancho gegessen. Beides sehr lecker. Quinoa stammt übrigens aus den Anden Südamerikas und ist hier absolut beliebt.


07.02.2024 - La Paz Tag 2

Eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel in La Paz sind die Teleféricos - die Seilbahnen. Es gibt zehn verschiedene Linien, die verschiedene Farben haben. Die Haltestellen und Kabinen haben die Farbe der jeweiligen Linie. Wir wollten das unbedingt ausprobieren, vor allem da man so auch eine tolle Sicht auf die Stadt bekommt. Eine Fahrt kostet nur 3 BOB (etwa 0,40 €). La Paz liegt in einem großen steilen Tal. Wir sind mit der lilanen Linie nach oben gefahren. Leider war es sehr bewölkt, aber die Stadt konnte man trotzdem gut sehen. Danach sind wir mit der silbernen Linie quasi ein Stück entlang des Hanges gefahren, um dann mit der gelben Linie nach unten in das Stadtviertel Sopocachi zu gelangen. Die Fahrt mit der Seilbahn macht Spaß, aber man ist echt weit oben und Rebecca ihre Höhenangst machte sich etwas bemerkbar. Sopocachi ist ganz anders als das Zentrum, in welchem unser Hotel liegt. Es ist viel ruhiger und es gibt mehr Hochhäuser. Die Häuser hier wirken alle etwas westlicher. Wir sind durch eine Straße mit vielen schönen Graffitis spaziert und haben in einem Café Cappuccino getrunken. Da es von hier nur knapp 2 Kilometer bis zu unserem Hotel sind, sind wir den Weg zurück gegangen, um noch mehr von der Stadt zu sehen. Bisher fühlen wir uns überall sicher und wohl. Die Menschen sind überwiegend sehr nett. Da es immer wieder leicht regnete sind wir erstmal zurück ins Hotel. Abends haben wir wieder im Restaurant im Hotel gegessen - das Essen ist einfach so lecker und dazu günstig. Da wir noch Geld auf der wiederaufladbaren Ticketkarte der Teleférico hatten, haben wir uns dazu entschieden nochmal nach oben zu fahren, um die Stadt bei Dämmerung von oben zu sehen. Zum Glück haben wir das gemacht! Die dicke Wolkendecke hat sich verzogen und die Sonne kam raus. Wir haben zum ersten Mal so richtig den Illimani gesehen - einen großen schneebedeckten Berg, der auch als Wahrzeichen der Stadt gilt. Bisher lag er immer hinter den Wolken versteckt. Das Licht bei Sonnenuntergang hat die Stadt schön beleuchtet. Wir sind oben ausgestiegen und haben die riesige Stadt bewundert. Als es langsam dunkel wurde, sind wir zurück zum Hotel gefahren.


08.02.2024 - Copacabana

Heute ging es für uns mit dem Bolivia Hop Bus an den Titicaca-See in das Dorf Copacabana. Der Strand in Rio de Janeiro ist nach dem Ort hier benannt worden. Die Idee des Busunternehmens ist genial, da es ähnlich wie die Hop-on-Hop-off Busse funktioniert. Wir haben ein Ticket bis nach Cusco in Peru gebucht. Der Bus hält in Copacabana am Titicaca-See auf bolivianischer Seite, in Puno am Titicaca-See auf peruanischer Seite und schließlich in Cusco. Das Ticket ist ein Jahr gültig und man kann nach Onlinereservierung des Busses One-way aus- und einsteigen wie man möchte. Man könnte zum Beispiel auch komplett bis Cusco durchfahren, aber wir haben uns dazu entschieden drei Nächte in Copacabana und zwei Nächte in Puno zu bleiben, bevor wir schließlich nach Cusco fahren. Da es ein Touri Bus ist gibt es obendrein einen englischsprachigen Guide und kleine Pausen unterwegs. Außerdem hält er auch an manchen Aussichtspunkten für Fotos an. Das ganze Ticket kostet gerade mal 49 $. Zwar teurer als die öffentlichen Busse, aber dafür sind die Busse besser, sauberer, sicherer und die Fahrer bestimmt auch anders geschult. Wir sind begeistert. Ach - und das Beste ist, dass sie einen vom Hotel abholen und zum Hotel fahren. Man spart sich also auch noch Taxifahrten und ungemütliche Busbahnhöfe. Da Copacabana auf einer Halbinsel liegt, die auf dem Landweg nur mit Peru verbunden ist, sind wir heute mit einem kleinen Boot über den Titicaca-See gefahren. Der höchstgelegene schiffbare See der Welt ist 20-mal größer als der Bodensee und auf den ersten Blick sehr schön. In Copacabana haben wir im Hostel eingecheckt. Wir haben ein großes schönes Zimmer mit eigenem Bad. Die Besitzer sind ultra nett und sie haben zwei total liebe Hunde. Der Größere hat sich direkt auf Rebecca ihren Schoß gelegt. Da heute schönes Wetter war, sind wir kurz darauf wieder los gegangen. Zuerst haben wir uns die Basilica angesehen. Leider hatte sie zu, aber die Holztüre ist wunderschön geschnitzt und auch sonst ist die Kirche von außen sehr schön. Danach sind wir eine Runde durch die kleine Markthalle gegangen und haben in einem Café einen Cappuccino getrunken. Schließlich sind wir runter zum See spaziert. Irgendwie seltsam am Titicaca-See zu sein. Als Kind haben wir uns über den Namen lustig gemacht und es ist irgendwie wie die Chinesische Mauer eines der Touristenorte, die man eben schon als Kind vom Namen her kennt. Wir sind etwas an der Küste entlang spaziert. Durch die vielen kleinen Holzstege und die ganzen Plastikboote sieht es irgendwie etwas unschön aus. Ein Stückchen weg vom Trubel hat man eine schönere Sicht auf den See. Dort haben wir uns auf eine Bank gesetzt und die Sonne genossen. Die letzten Tage hatten wir viel Regen und es ist deshalb kalt gewesen. Wir haben an einem der Essensstände, sogenannte Kioscos, zu Abend gegessen und es war gut und vom Preis her auch okay. Die ganzen Touri-Restaurants haben leider sehr schlechte Bewertungen und sind etwas teurer, deshalb haben wir hier gegessen. Das kleine Dorf mit etwa 6000 Einwohnern ist völlig auf Touristen ausgerichtet. Es gibt viele schöne Restaurants, Bars und Cafés. Viele Souvenirshops und Hotels, Hostels, Apartments... Aber wir mögen solche Orte. Zurück im Hostel kam sofort wieder Luna, einer der Hostel Hunde, angerannt und hat sich für ein paar Streicheleinheiten auf Rebecca geschmissen :D


09.02.2024 - Isla del Sol

Mit dem Boot gings heute auf die Isla del Sol. Die Insel galt früher für die Inka und die Tiwanaku als heilig. Die Bootsfahrt hat unendlich lange zwei Stunden gedauert und wir waren froh, als wir endlich am Hafen im Norden der Insel ankamen. Von dort aus spazierten wir den Wanderweg entlang bis fast ganz an die nördliche Spitze und dann über die komplette Insel bis an den südlichen Hafen. Die Strecke ist etwa 14 Kilometer lang und bei einer Höhe von um die 4000 Meter etwas anstrengend. Man wandert aber durch eine schöne Landschaft und hat eine tolle Aussicht auf den Titicaca-See. Auf der einen Seite blickt man nach Peru, auf der anderen nach Bolivien. Teilweise fühlt man sich als wäre man am Meer, da man kein Ende des Sees beziehungsweise Küsten sieht. Wir haben unterwegs viele Esel und ein paar Schweine gesehen. Es gibt hier auch einige Ruinen der Inkas und der Tiwanaku. Der Wanderweg führt auch durch einen kleinen Wald und zu unserer Überraschung besteht der Wald aus Regenbogenbäumen (Eucalyptus deglupta). Sie werden so genannt, da sie eine vielfarbige Rinde haben, was echt schön aussieht. Wir sind gemütlich spaziert und haben knapp 4 Stunden gebraucht. Leider sind wir unterwegs an unterschiedlichen Stellen drei Männern begegnet, die von uns Geld für den Weg haben wollten. Der Eintritt auf die Insel beträgt 10 BOB (etwa 1,30€) und sonst muss man nichts mehr zahlen. Wir haben nichts bezahlt, da wir sowas schon von Asien kennen. Der Wanderweg führt am Ende durch das schöne Dorf Yumani und dort führen die alten Inka-Treppen entlang des Inkabrunnens nach unten zum Hafen. Bis das Boot zurück zum Festland fuhr, hatten wir etwa eine Stunde Zeit und wir haben uns einen Kaffee als Belohnung gegönnt. Das Boot hielt auf dem Rückweg noch im Süden der Insel an einem Tempel an. Zurück in Copacabana sind wir direkt zum Abendessen gegangen und dann gings müde ins Hostel.


10.02.2024 - Planen und relaxen

Den Tag heute hätten wir an sich nicht mehr in Copacabana gebraucht. Da wir aber immer einiges zu tun haben und auch die Zeit haben, sind wir heute noch hiergeblieben. Vormittags hat es geregnet und wir haben geplant und gebucht. Gegen 14:00 Uhr sind wir zum See runter und haben auf einer schönen Restaurant-Terrasse etwas getrunken. Mittlerweile war auch die Sonne draußen und es war sehr angenehm. Wir sind danach durch die Souveniershops geschlendert und haben eine Kleinigkeit gekauft. Heute war viel mehr los und es gab noch mehr aufgestellte Verkaufsstände am See entlang. Es ist Samstag und vermutlich kommen hier viele Einheimische her, um das Wochenende zu verbringen. Wir haben noch in einem der kleinen Kioscos am See frische Forelle gegessen. Forelle scheint in Bolivien sehr beliebt zu sein, da wir es bisher auf fast jeder Karte gefunden haben. Die Frau hat uns den Fisch vorher gezeigt und hier am See ist er vermutlich fangfrisch. Das Essen war sehr lecker und hat gerade mal 4,00 € pro Person gekostet. Zurück im Hostel haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen. Morgen geht's weiter ins nächste und somit 31. Land unserer Weltreise.


Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter