05.01.2023 - Boquete
Heute gings für uns zurück aufs Festland von Panama. Erst mit dem Boot und dann weiter mit dem Bus. Für eine Strecke mit Luftlinie etwa 70 Kilometer haben wir fast vier Stunden gebraucht. Die Strecke führt über Berge, mitten durch den Dschungel. Wir hatten teilweise einen atemberaubenden Blick über die Berge und sogar den Pazifik zeitweise gesehen. Mitten in den Bergen im Dschungel hat es in strömen geregnet, es war neblig aber wir haben einen tollen Regenbogen gesehen. Es ging vorbei an einigen indigenen Dörfern und endlich kamen wir nach vielen Serpentinen in Boquete an. Den Temperaturunterschied von etwa 10°C weniger merkten wir sofort. Wir checkten im Hostel ein und gingen Abendessen. Übrigens schlafen wir hier in einem gemischten Dorm mit sechs Betten. Prämiere für uns, da wir bisher ausschließlich Privatzimmer in Hostels hatten. Wir hatten richtig hunger und deshalb bestellten wir drei uns eine Platte für vier Personen, mit typischen Gerichten aus Panama. Sehr lecker! Anschließend schauten wir im Hostel noch im Internet, was wir die Tage hier machen wollen.
06.01.2023 - Lost Waterfalls Wanderweg
Zuerst kümmerten wir uns heute morgen um eine Tour zum Vulkan Barú. Und wir hatten Glück: für den nächsten Tag gab es noch Plätze und das auch noch zu dem günstigsten Preis, den wir bisher gesehen haben. Danach waren wir gemütlich frühstücken und gingen anschließend zur Bushaltestelle. Für heute hatten wir geplant den Lost Waterfalls Wanderweg zu gehen (drei Wasserfälle mitten im Dschungel). An der Bushaltestelle angekommen, stand auch schon ein Kleinbus da. Wir waren die ersten und setzten uns hinein. In der nächsten halben Stunde füllte sich der Bus komplett und sogar noch mehr. Am Ende saßen wir dicht gedrängt zwischen Einheimischen im Bus und wurden von TikTok Videos beschallt, welche sich ein Fahrgast anschaute. Dazu hatten wir ein Kind vor uns, welches sich übergab und es war auch noch unfassbar schwül-heiß :D Die Fahrt in die Berge zum Startpunkt der Wanderung war nur etwa 10 Kilometer entfernt. Da die Straße aber sehr kurvenreich ist und zudem der Bus ständig anhielt um Fahrgäste aus- und einsteigen zu lassen waren wir etwa 30 Minuten unterwegs und am Ende echt froh aus dem Bus raus zu kommen. Ein Schild zeigte uns den Weg und es ging direkt über eine sehr wackelige, kleine Hängebrücke und dann erst mal gefühlte Kilometer weit den Berg hinauf. Oben angekommen waren wir schon etwas aus der Puste :D Da der Wanderweg auf einem privaten Grundstück anfängt und auch etwas "gewartet" wird, zahlt man hier einen Eintritt von 10 $. Etwas viel, aber jetzt waren wir ja schon hier. Die Frau sagte uns noch, dass es teilweise etwas schwieriger wird, aber man schafft den kompletten Weg wohl in 2 Stunden. Es ging dann direkt weiter mit vielen Stufen und nach kurzer Zeit hörten wir auch schon den ersten von drei Wasserfällen. Wir folgten den Schildern und dann sahen wir ihn. Nicht sehr spektakulär und um direkt zu ihm zu gelangen musste man viele weitere Stufen nach unten, die man anschließend wieder hoch musste. Wir entschieden und dagegen und gingen direkt weiter zu Wasserfall Nummer zwei. Wir waren mitten im Dschungel, es kamen einem nur sehr wenige Menschen entgegen. Es war sehr matschig und dadurch rutschig. Durch das tropische Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit war es gleich nochmal doppelt so anstrengend. Wir kamen schließlich zu einem Bach und kurz darauf waren wir am zweiten Wasserfall. Um zum dritten Wasserfall zu gelangen, musste man nun richtig klettern. Nicht einfach, aber wir schafften es alle drei. Das blöde war nur, dass man den selben Weg wieder zurück musste und uns ständig Menschen auf dem schmalen "Weg" entgegen kamen und man kaum Platz zum Ausweichen hat. Nach der Kletterpartie waren wir in einem unheimlich schönen Dschungelabschnitt. Schließlich kamen wir am dritten Wasserfall an und wie schon die meiste Zeit waren wir hier auch ganz alleine und es war einfach magisch. Alleine mitten im Dschungel zu sein fühlte sich irgendwie unreal an. Wir genossen die Zeit, machten ein paar Bilder und mussten dann den Weg zurück. Es lief aber besser als gedacht und das herab klettern war dank der angebrachten Seile gut machbar. Nach etwa 2,5 Stunden waren wir wieder am Ausgang. Dort kam gerade ein Taxi angefahren und wir dachten wir fragen mal nach dem Preis - Überraschung - das Taxi war günstiger als der Bus vorher... Oh man. Unterwegs sammelten wir noch zwei weitere Touristen ein, wodurch die Fahrt wieder etwas eng wurde :D Zurück in der Stadt Boquete angekommen gingen wir ins Hostel und am Abend waren wir in einem Restaurant essen welches ähnlich wie eine Kantine funktioniert. Man stellte sich an, sagte der Frau was man möchte (Aufbau wie bei einem Buffet) und am Ende zahlten wir. Es gab typisches Essen aus Panama und es war für den relativ günstigen Preis auch echt lecker. Im Hostel richteten wir alles für Morgen her. Wir werden heute Nacht um 3:30 Uhr für die Vulkantour abgeholt und da wir nicht alleine im Zimmer waren, wollten wir mitten in der Nacht nicht zu lange brauchen, um niemanden zu stören.
07.01.2023 - Vulkan Barú und Nachtfahrt nach Panama-Stadt
Um 03:15 Uhr weckte uns Frauke. Schnell ins Bad Zähne putzen und dann gings los. Dachten wir zumindest :D Nach deutscher Pünktlichkeit standen wir um 03:30 Uhr vor dem Hostel und warteten... und warteten... und warteten. Als eine halbe Stunde später immer noch keiner da war, machten wir uns Sorgen, dass wir vergessen wurden oder etwas bei der Buchung schief lief. Schließlich um 04:20 Uhr kam das Auto. Wir waren bereits durchgefroren, es ging ein sehr kalter Wind. Wir stiegen in das Auto, welches sehr große Räder hatte und dadurch sehr hochgelegt war. Wir wussten schon, dass die Fahrt nicht ohne sein würde, aber was wir schließlich erlebten war für uns alle drei die schlimmste Autofahrt unseres Lebens :D Zuerst ging es ganz normal über geteerte Straßen bis zum Eingang des Nationalparks. Dann ging es los - 14 Kilometer, bergauf auf der schlimmsten Straße, die wir kennen. Schütteltrauma vorprogrammiert. Zuerst mussten wir lachen "das können die doch nicht Ernst meinen?!". Aber die Straße war voller Ernst :D Nach kurzer Zeit war uns nicht mehr zum Lachen zumute. Es war so eng im Auto, dass Sergej und Frauke ständig gegen die harten Seiten des Autos flogen. Rebecca hatte mehr oder weniger Glück und war quasi zwischen den beiden geklemmt. Wir mussten uns aber alle sehr gut festhalten. Nach einer endlosen langen Zeit kamen wir an. Uns war schlecht und schwindelig. Draußen war es sehr kalt, wir waren auf 3.474 Höhenmetern. Langsam zeichnete sich auch schon der Sonnenaufgang ab. Der Fahrer fragte ob jemand von den Frauen aufs Klo musste und Rebecca musste natürlich :D Sie folgte ihm zu einem kleinen Haus. Dort klopfte er und nach kurzem Warten ging drinnen ein Licht an. Ein verschlafener Mann öffnete und verschwand dann wieder hinter einem Vorhang. "Das ist die Polizeistation hier oben. Wenn du fertig bist, schließ einfach wieder die Türe hier." Okay, alles klar. Jetzt war Rebecca bei der Polizeiwache, welche gleichzeitig auch deren Haus war, ganz alleine :D Wir stiegen danach noch ein paar Meter weiter nach oben und warteten bis die Sonne aufging. Es war wirklich seeeeeeeehr kalt. Als es heller wurde konnten wir von hier oben den Pazifik und das karibische Meer sehen. Wie schmal das Land hier war. Unfassbar! Nach einem schönen Sonnenaufgang und den ersten wärmenden Sonnenstrahlen gingen wir zurück zum Auto. Dort hatte der Fahrer Frühstück für uns vorbereitet: Kaffee, heiße Schokolade, frisch zubereitete Sandwiches vom Grill, Obst, Muffins, Müsliriegel. Gar nicht mal so schlecht :) Wir setzten uns auf die aufgestellten Campingstühle und genossen bei schöner Aussicht ins Tal unser Frühstück. Danach ging es leider wieder nach unten. Wir rutschen mit dem gesamten Auto hin und her und wurden wieder ordentlich durchgeschüttelt. Bei Tageslicht war auch das Ausmaß der sehr kaputten Straße gut zu sehen. Einfach Horror! Dann kam uns auch noch ein Auto entgegen und ausweichen war hier gar nicht so einfach. Irgendwann kamen wir endlich an und waren so froh endlich zurück im Hostel zu sein. Leider mussten wir jedoch schon in etwa einer Stunde auschecken, also mussten wir packen. Wir setzten uns dann mit gepackten Rucksäcken auf die Terasse. Zum Nachtbus mussten wir erst gegen 16:00 Uhr. Wir waren nochmal in der Stadt, um etwas zu essen. Durch die Tour am Morgen ging es uns immer noch nicht so gut und wir waren total müde. Mit dem Bus fuhren wir dann erstmal eine Stunde von Boquete nach David. Da mussten wir leider 5 Stunden warten, bis um 23:30 Uhr endlich der Nachtbus nach Panama-Stadt ging. Gar nicht so toll, zwei Nächte kaum zu schlafen :D Hoffentlich sind wir morgen nicht zu platt. Zu viel Zeit haben wir für die Hauptstadt des Landes gar nicht eingeplant.