Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

21.01.2023 - Hallo Brasilien!

Unser erster Stopp in Brasilien ist Manaus, von hier aus wollen wir den Amazonas erkunden. Nachdem wir die letzte Nacht mal wieder im Flieger und am Flughafen verbracht hatten (ja schon wieder, aber so ist es einfach günstiger :D) hatten wir für heute nichts geplant. Leider konnten wir erst spät Einchecken, sodass wir ewig in der Hotel Lobby gammelten und schließlich noch in ein Café um die Ecke gingen. Als wir dann ins Zimmer konnten, erledigten wir einiges. Unter anderem buchten wir eine 3-tägige Amazonas Tour, die übermorgen losgeht. Abends gings noch kurz in den Supermarkt und dann ins Hotel Restaurant - es gab Pizza für uns.


22.01.2023 - Manaus Tag 1
Wir haben nachgelesen, dass Manaus ziemlich gefährlich ist, also entschieden wir uns dazu die Stadt nicht auf eigene Faust zu erkunden und eine Free Walking Tour gab's leider auch nicht. Aber wir hatten eh genug zu tun und ein Tag mal einfach zu relaxen ist auch immer gut. Morgens gings wieder in das Café und wir bestellten traditionelles Frühstück: Tapioka-Crêpes mit Hähnchen, Käse und Tucuma (eine Frucht) und Farofa mit Gemüse. Beides besteht aus Maniok! Farofa ist geröstetes Maniokmehl, Tapioka besteht aus Maniokstärke. Seitdem wir in Paraguay Maniok probiert hatten, liebt es Rebecca. Beides schmeckte uns sehr gut :) Danach erledigten wir bis abends alles mögliche im Hotelzimmer und waren dann wieder ins Restaurant vom Hotel Abendessen.



23.01.2023 - Amazonas wir kommen!

Um 9:00 Uhr wurden wir abgeholt und wir fuhren etwa eine Stunde lang in den Amazonas hinein. An einem Dorf angekommen, gings auf ein kleines Boot und weitere 20 Minuten später kamen wir an unserer Lodge auf einer Insel an. Wir wurden direkt herzlich empfangen und konnten ins Zimmer. Ohje, erster Schock: überall Spinnen, Ameisen und andere Insekten. Zudem gibt es nur Strom von 18:00 Uhr bis 6:00 Uhr am Morgen. Das Badezimmer ist echt dunkel und man sieht so gut wie nichts. Anstatt direkt an den Pool zu liegen, bauten wir erst mal unser Moskitonetz auf :D Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir es geschafft (war gar nicht so leicht bei dieser Deckenhöhe). Dann chillten wir uns raus an den Pool und erkundeten etwas die Anlage. Eigentlich echt schön hier, vor uns lag der Rio Negro und überall um uns rum einfach nur Amazonas. Um 13:00 Uhr gabs Mittagessen und der englisch-sprechenden Guide kam mit einer Gruppe von einem Ausflug zurück (alle anderen in der Lodge sprechen nur portugiesisch und wir kamen mit englisch und spanisch bisher nicht sehr weit). Der Guide erklärte uns den Ablauf hier und welches Programm ansteht: heute ging es direkt zum Piranha fischen. Es gibt immer so gegen 7:30 Uhr Frühstück, um 9:00 Uhr ist dann ein Programmpunkt, um 13:00 Uhr Mittagessen in der Lodge und um 15:00 Uhr Mittagsprogramm, danach Abendessen. Bis 15:00 Uhr chillten wir am Pool und dann gings los. Alle, die zur Zeit in der Lodge waren (etwa 10 Personen) kamen mit auf ein kleines Kanu, dazu der Guide und ein Einheimischer der das Kanu fährt. Geangelt wurde auf dem Rio Negro und der erste Stopp war etwa 25 Minuten von der Lodge entfernt. Es ist einfach unheimlich schön hier! Wir erhielten ein paar Infos über Piranhas, eine Angel (Stock mit einer Schnur dran) und rohes Hähnchenfleisch als Köder. Dann wurde uns gezeigt wie man angelt. Die Angel ins Wasser heben, auf die Wasseroberfläche schlagen (die Piranhas denken dann, dass andere Pirhanas dort fressen) und anschließend warten. Wenn man einen Zug spürt, schnell die Angel nach oben ziehen. Am ersten Spot fing keiner etwas, dann fuhren wir ein Stück weiter. Hier merkte man schon immer wieder einen leichten Zug an der Angel, aber keiner fing etwas. Dann gings weiter, durch die Mangroven. Immer wieder haben wir etwas im Fluss gesehen und uns wurde gesagt, dass es die Flussdelfine sind, doch leider haben wir es nie richtig gesehen. Am dritten Spot angekommen, angelte immer wieder jemand etwas, aber meistens kleine Fische. Schließlich angelte Sergej einen großen Pirhana! Nach einiger Zeit sah Rebecca neben dem Boot einen halben Fisch schwimmen - irgendwie total grausam, aber ein Pirhana hatte da wohl abgebissen... Dann rief Sergej - er hatte einen zweiten Pirahana gefangen. Rebecca wollte ein Bild machen und gab ihre Angel dem Mann vor sich zum kurz Halten. Als sie gerade ein Bild machte zieht der Mann plötzlich ihre Angel aus dem Fluss und hatte einen kleinen Fisch daran hängen. Alle mussten lachen, es ging alles so schnell und irgendwie war kurzzeitig eine kleine Aufregung da und die vielen Minuten vorher waren so idyllisch und ruhig :D Es begann auch etwas zu regnen und wir bekamen einen schönen Regenbogen zu sehen. Ja, wir waren definitiv im Regenwald! Es wurde langsam dunkel und auf dem Rückweg suchten wir nach Kaimanen. Der Guide und der Kanufahrer leuchteten mit Taschenlampen an die Ufer. Und dann sah man plötzlich viele leuchtende Punkte: da waren sie! Wir fuhren an den Rand und unser Guide stieg aus. Der Gedanke aller im Boot: ist er verrückt?! :D Er kam zurück ins Kanu und hatte einfach einen Baby Kaiman dabei. Nachdem ihn alle gesehen hatten, ließ er ihn wieder frei und er schwamm ganz schnell zurück zum Ufer. Ach ja, es gewitterte übrigens und wir waren in einem Kanu unterwegs :D Deshalb waren wir echt froh, als wir zurück in der Lodge waren und es Abendessen gab. Wie schon mittags, gab es ein kleines Buffet mit Reis, Nudeln, Bohnen, etwas Gemüse und Wassermelone. Dann gings ins Bett und davor hatte vor allem Rebecca echt Respekt. Wir gingen so schnell es ging unter das Moskitonetz und jetzt versuchen wir schnell einzuschlafen.


24.01.2023 - Zu Fuß durch den Amazonas

Heute Vormittag gings drei Stunden zu Fuß durch den Amazonas. Nach einem guten Frühstück gings erst mal mit dem Boot etwa 20 Minuten über den Rio Negro, von dort aus liefen wir los. Da es hier echt oft regnet, war der Boden matschig und teilweise sind richtige Bäche entstanden, durch die wir laufen mussten. Unsere Schuhe waren nach kürzester Zeit völlig durchnässt. Der Guide erzählte ein paar Dinge zu einigen Pflanzen und zeigte uns unter anderem eine Acai-Palme (die Acai-Beere ist die Nummer 1 Frucht in Brasilien, das wussten wir nicht) und einen Zimtbaum - hatten wir beide vorher noch nie gesehen. Dann sahen wir eine große Tarantel - leider - vor allem für Rebecca, aber dennoch total interessant. Mit dem Boot gings zurück und es gab Mittagessen. Unter anderem gab es die Pirhanas die wir einen Tag zuvor gefangen haben und wir fanden es beide total lecker. Da aber echt wenig dran ist, lohnt es sich einfach nicht sie zum Essen zu angeln. Nach dem Essen hat es angefangen in strömen zu regnen. Eigentlich wäre unser Nachnittagsprogramm langsam an der Reihe, aber es hörte einfach nicht auf. Nach etwa einer Stunde, nieselte es nur noch und der Guide entschied loszuziehen. Da wir eh nass werden würden, blieben wir einfach direkt in Badekleidung und zogen nur eine Regenjacke über. Heute Nachmittag waren wir nur zu zweit mit dem Guide unterwegs. Zuerst ging es zum Schwimmen mit den rosanen und grauen Flussdelfinen. Das wollten wir eigentlich gar nicht machen (da es extra kostete) aber eine Frau, die auch in der Lodge war schwärmte so sehr davon, dass wir uns spontan doch dafür entschieden. Rückblickend können wir aber sagen, dass wir es echt nicht hätten machen brauchen. Die Delfine sind irgendwie - sorry - hässlich, etwas eckilg und sie stinken. Zudem kommen sie nur, um an das Futter zu kommen und es ist ihnen völlig egal wenn ein Mensch ihnen im Weg steht :D Da das Wasser im Rio Negro echt schwarz und wie ein Spiegel ist, sieht man auch keinen Zentimeter weit und man ist einfach mitten im Fluss, also wir wollen gar nicht wissen was da noch so schwimmt. Danach gings mit dem Boot weiter an einen Strand. Dort erzählte uns der Guide einiges und anschließend sollten wir eigentlich eine Runde über den Rio Negro fahren, als der Motor plötzlich seinen Geist aufgab. Zum Glück hatte er einen Paddel und wir paddelten bis zu einem kleinen Häuschen. Als uns die Männer dort sahen, brachen sie in Lachen aus. Sie schauten sich den Motor an und er ging zum Glück wieder. Dann gings doch noch auf unsere Flussfahrt. Vom Boot aus sind die Delfine eindeutig schöner anzusehen. Die Stimmung im Amazonas ist sehr besonders und irgendwie beruhigend. Wir sahen ein paar bunte Vögel und genossen es einfach sehr - trotz dem leichten Regen, der fast durchgehend ging. Irgendwie war es richtig toll. Am Abend saßen wir noch eine Weile mit den anderen bei Caipirinha und Bier zusammen. Caipirinha ist übrigens DAS Getränk Brasiliens. Wussten wir auch nicht, aber gut zu wissen. Der Caipirinha war nämlich sehr günstig und auch in Rio de Janeiro, unserem nächsten Ziel, ist er sehr günstig wie uns die anderen erzählten. Kurz vor dem Schlafen hatten wir noch einen kleinen Schreckmoment, als eine fette Tarantel neben uns auftauchte. Der Koch der Lodge hat den ungebetenen Gast dann einfach mal mit der Hand weggetragen. Mit einem Paar aus Kanada verstanden wir uns besonders gut und da sie auch nach Rio fliegen, haben wir direkt Nummern ausgetauscht, vielleicht kann man sich ja mal treffen :)


25.01.2023 - Dorfbesuch und Weiterflug nach Rio de Janeiro

Die zweite Nacht ist dann auch geschafft, irgendwie freuten wir uns auf Rio, da es hier doch sehr wuselte und man sich gar nicht richtig traut zu schlafen oder duschen oder einfach alles :D Es regnete leider schon wieder heftig, aber als es etwas besser wurde gings mit dem Boot zu einem Dorf der Einheimischen. Dort bekamen wir einige Infos zu hören. Es war auch sehr interessant zu sehen, wie die Menschen hier leben. Anschließend ging es zurück in die Lodge, wir mussten packen und haben nochmal zu Mittag gegessen. Mit dem Boot ging es zurück aufs Festland. Dort angekommen warteten wir auf das Auto zurück nach Manaus. Mit uns wartete auch eine Familie, die aus Südkorea kommt und zusammen mit uns in der Lodge war. Sie fragten uns, ob wir noch in Manaus bleiben und wir erzählten, dass wir einen Nachtflug haben, der erst um etwa 1:00 Uhr geht. Etwa 3 Minuten später kamen sie auf uns zu, sie wohnen zur Zeit in Manaus und haben sehr viel Platz und unbewohnte Zimmer. Wir könnten dort hin, schlafen, duschen, chillen und dann abends zum Flughafen. Wie nett bitte?! Wir überlegten kurz. Sie erzählten uns, dass es bei der Kirche ist, welche die Eltern des Mannes aufgebaut haben. Deshalb ist die Familie auch hier in Manaus. Seine Mutter starb leider an Corona und sie wohnen jetzt hier, um seinen Vater zu unterstützen. Wir nahmen das Angebot mehr als dankbar an. Die Familie wurde vor uns abgeholt aber sie gaben uns noch die Adresse und Handynummer, sodass wir anrufen können wenn wir da sind. Eine gefühlte Ewigkeit später und nach einer sehr lustigen Unterhaltung mit dem Guide, kam auch unser Auto - der Manager persönlich holte uns ab und fuhr uns zurück nach Manaus. Dort wartete schon das Paar aus Südkorea auf uns und wir waren sprachlos. Sie haben ein Zimmer für uns vorbereitet, uns Handtücher und Seifen gegeben. Zudem noch Empfehlungen für Restaurants und Dinge, die wir noch in der Nähe unternehmen können. Dann gingen sie wieder und wir sollten uns melden, wenn wir zum Flughafen wollen, damit sie abschließen können. Es wurde schon langsam dunkel und nachdem wir geduscht hatten, gingen wir in die Nähe zu einem Ort, an dem ein paar Restaurants und Bars waren. Bisschen mulmig war uns, nachdem wir ja gelesen und gehört hatten wie gefährlich Manaus ist. Die Kirche übrigens, war mit hohen Zäunen und Kameras geschützt, wegen der Einbrecher wie sie uns sagten. Naja, wir liefen einfach schnell und kamen nach etwa 15 Minuten an einem echt tollen Platz an. In Containern waren hier mehrere Restaurants, Bars, Cafés, eine Eisdiele und ein Hostel untergebracht. Wir waren in eine Bar und bestellten uns etwas zu Trinken und zu Essen. Danach gingen wir schnellen Schrittes zurück und chillten uns noch ins Zimmer. Als wir zum Flughafen mussten, schrieben wir dem Paar dass wir demnächst gehen und ein Uber bestellen würden. "Uber ist hier schwierig, wir fahren euch", hä was?! Das konnten wir doch nicht auch noch annehmen. Wie nett sind diese Menschen bitte?! Aber sie ließen nicht locker und er fuhr uns schließlich auch noch zum Flughafen. Unterwegs hat er von seinem Leben erzählt, von der Kirche und der Arbeit die er jetzt macht. Es war total interessant, das alles zu erfahren. Auch wenn sie es nie lesen: Danke, danke für alles!!! Am Flughafen angekommen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit. Also gammelten wir rum, und bestellten uns ein Acai-Eis (oh mein Gott es war so lecker) und Kaffee. Irgendwann konnten wir endlich unser Gepäck aufgeben und durch die Sicherheitskontrolle. Jetzt gehts nach Rio de Janeiro und wir freuen uns so sehr!!!



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