Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

26.01.2023 - Rio de Janeiro Tag 1

Um etwa 10:30 Uhr sind wir endlich in Rio angekommen. Mit Uber war es hier etwas kompliziert. Die Stadt verbietet direkt am Terminal Uber, aber es gibt überall Schilder: "Uber - Wir treffen uns in der Bossa Nova Mall". Total seltsam, aber wir folgten den Schildern und nach ein paar hundert Metern waren wir an einer Uber Lounge. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten konnten wir uns schließlich ein Uber bestellen und es ging direkt ins Hostel. Zum Glück konnten wir gleich einchecken und wir fielen erstmal ins Bett. Die Anreise über Nacht war anstrengend. Trotzdem buchen wir uns die Flüge immer wieder so, da es meistens einfach günstiger ist. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten gingen wir los, um unsere Wäsche in eine Wäscherei zu bringen. Wir lassen diesmal so gut wie alles waschen, da alles vom Amazonas her feucht war und wirklich stinkt :D Danach gingen wir an DEN Strand: Copacabana. Total unreal, man hört so viel von dem Strand und jetzt stand man einfach hier. Wir setzten uns in eine Strandbar und bestellten uns kalte Kokosnüsse. Am Abend gingen wir in ein Restaurant bei uns um die Ecke essen. Wir teilten uns eine Portion, da diese hier riesig waren und bestellten uns zum Nachtisch Tapioka-Crêpes mit Schokosoße. Sooo unfassbar lecker!


27.01.2023 - Copacabana

Heute ließen wir es entspannt angehen. Wir haben nach unserer Zeit im Dschungel hier richtig gut und entspannt geschlafen :D Im Preis für das Hostel ist Frühstück inbegriffen und es ist wirklich gut. Die Auswahl ist nicht sehr groß aber ausreichend und es gibt mal was anderes als Ei und Bacon. Frisches Obst, Müsli, Joghurt, Säfte, Brötchen... Ein Traum! Danach machten wir uns strandfertig und gingen an die Copacabana. Wir liefen ein Stück direkt am Meer entlang und setzten uns dann hin. Es war sehr heiß und wir wollten für den Nachmittag nicht einen Schirm bezahlen, also gingen wir in eine Strandbar um etwas im Schatten zu trinken. Um 16:00 Uhr konnten wir laut Aussage von gestern unsere Wäsche abholen. Um 16:45 Uhr waren wir vor Ort und uns wurde mitgeteilt, dass es nicht fertig ist, da angeblich der Trockner einen Fehler hatte. Die Frau druckste ewig rum. Nach mehrmaligem Fragen sagte sie schließlich, dass die Wäsche am nächsten Vormittag fertig ist. Wir hatten nur noch die Kleidung die wir anhatten, dass ging also gar nicht. Um 17:00 Uhr schließen sie eigentlich und als wir dann aber sagten, dass wir sie heute noch brauchen, bot sie uns an, sie um 18:00 Uhr holen zu können. Die Frau war mega angepisst, da sie jetzt ja eine Stunde länger bleiben musste. Naja nicht unser Problem... Wir gingen ins Hostel und um Punkt 18:00 Uhr waren wir zurück an der Wäscherei - es war tatsächlich und zum Glück fertig :D Endlich wieder frische Kleidung! Danach gingen wir zum Supermarkt, wir wollten was zum Vespern kaufen. Leider war alles so teuer, dass es sich einfach nicht lohnt. Also gings wieder in ein Restaurant und es gab wieder Hühnchen mit Pommes. Eigentlich ja echt lecker, aber irgendwie hing uns langsam das fettige Essen zum Hals raus. Naja - war trotzdem lecker!


28.01.2023 - Ipanema

Nachdem wir gefrühstückt hatten, haben wir erst mal noch eine Weile unsere Reise weiter geplant. Danach sind wir an den Ipanema Strand gegangen. Dort angekommen fiel uns direkt ein Polizei LKW auf, der einfach direkt am Strand stand. Es war sehr viel los, aber heute ist auch Samstag. Wir haben uns ein Acai-Eis gekauft und haben die Leute beobachtet. Teilweise waren die so betrunken, dass sie kaum noch laufen konnten, aber sind trotzdem ins Meer mit den hohen Wellen gegangen... Es fliegen hier viele kleinen Flugzeuge am Strand entlang, welche Werbebanner hinter sich herziehen. Einer machte Werbung für Tinder: "Karneval ist besser mit Tinder" :D Am Abend trafen wir uns mit dem kanadischen Paar, welche wir im Amazonas kennengelernt hatten. Sie erzählten uns von einem Auto, welches einen Tag zuvor direkt vor ihrem Hostel abgebrannt und explodiert ist. Das mussten wir uns natürlich ansehen. Crazy! Wir gingen zuerst etwas essen und waren dann eigentlich auf Party in Rio de Janeiro aus :D Jedoch stellte sich heraus, dass zumindest an der Copacabana gar keine Party stattfindet - zumindest nicht diesen Samstagabend. Total seltsam, wir dachten hier ist die Hölle los. Wir waren in einer Rooftop Bar und weil es da so ruhig war, beschlossen wir weiterzuziehen. Es war 1:00 Uhr aber irgendwie machte gerade alles zu. Schließlich fanden wir eine Straße, in der mehrere Bars waren und setzten uns. Kurz nachdem wir unsere Drinks bekamen, fingen sie an um uns rum alles abzubauen. Am Ende tranken wir schnell aus, dass sie zumachen konnten. Es war 2:00 Uhr und da so gut wie alles dicht war, entschieden wir uns schlafen zu gehen. Wir hatten zwar was anderes hier erwartete, aber hatten trotzdem einen tollen Abend zu viert.


29.01.2023 - Rio de Janeiro Tag 4

Wir sind gestern zwar recht spät heimgekommen, aber haben uns trotzdem einen Wecker gestellt, um das Frühstück nicht zu verpassen. Nach dem Frühstück gings aber nochmal ins Bett. Wir haben uns gestern noch mit den beiden aus Kanada verabredet, um heute gemeinsam an den Strand zu gehen. Es war schon fast 13:00 Uhr und wir dachten uns, dass die beiden bestimmt schon am Strand sind, als wir eine Nachricht auf Instagram bekamen. Die zwei lagen wie wir den halben Tag im Bett und sie würden jetzt dann an den Strand gehen. Es stellte sich heraus, dass auch sie dachten wir sind schon lange dort. Eine halbe Stunde später trafen wir uns dann vor deren Hostel und gingen an die Copacabana. Wir mieteten uns vier Stühle und genossen den Tag. Es war sehr viel los und leider ist das Meer richtig dreckig. Trotzdem hatten wir einen schönen Nachmittag, bis der Himmel plötzlich ganz schwarz wurde und es anfing zu stürmen, wir entschieden uns zu gehen und verabschiedeten uns von den beiden da sie morgen zurück nach Kanada fliegen. Im Hostel planten und buchten wir einiges und gingen abends zum Italiener essen. Wir bestellten uns eine Pizza gemeinsam, die war winzig aber lecker. Da wir noch Lust auf etwas hatten gingen wir wieder in das Restaurant bei uns um die Ecke und bestellten uns erneut Tapioka-Crêpes  mit Schokosoße und ein Stück Kuchen. Beides war sooo lecker, aber extrem süß. Das war definitiv zu viel. Danach gings ins Hostel. Morgen steht ein Ausflug an, auf den wir uns schon sehr freuen.


30.01.2023 - Sightseeing Rio de Janeiro

Unser Hostel ist echt super! Eigentlich gibt es immer ab 8:00 Uhr Frühstück. Da die Tour aber um 8:00 Uhr startete, hat uns das Personal ab 7:30 Uhr Frühstück bereitgestellt. Extra auf dem Tresen, wo normalerweise das Buffet aufgebaut ist und obwohl uns gesagt wurde, dass noch nicht alles zur Verfügung steht, hatten wir alles. Dann gings los und wir freuten uns sehr auf den Tag. Rio de Janeiro hat einige Sehenswürdigkeiten, die wir unbedingt sehen wollten, allerdings sind sie etwas weiter voneinander entfernt. Wir haben uns ausgerechnet wie viel Zeit und Geld uns alles zusammen kosten würde und es hätte sich einfach nicht gelohnt, dass alles auf eigene Faust zu erkunden. Deshalb entschieden wir uns für die Tour die alles innerhalb eines Tages anbot und wir mussten uns um nix kümmern - Luxus! Zuerst ging es auf den Zuckerhut. Oben angekommen hatten wir eine tolle Sicht auf die Stadt, besonders auf die Copacabana, aber auch auf die riesige Christusstatue Cristo Redentor und den Flughafen, dessen Landebahn sehr kurz aussieht. Danach gings für uns zum Maracanã-Stadion, welches wir aber nur von außen sahen (wir sind aber ja auch nicht so Fußball verrückt). Hier fand 2014 das Endspiel der WM statt, bei dem Deutschland Weltmeister wurde. Wir besuchten dann den Sambódromo, eine Tribünenstraße, in welcher an Karneval die Sambaschulen auftreten. Vor dem Mittagessen hielten wir an der Kathedrale Metropolitana, welche vor allem von Innen wirklich toll anzusehen ist. Zum Mittagessen gab es ein Buffet mit vielen typischen brasilianischen Speisen. Danach gings zu den bunten Treppen: Escadaria Selarón. Leider war der Ort total überfüllt, aber auf jeden Fall trotzdem einen Besuch wert. Es war heute übrigens brühend heiß und die Sonne schien, worüber wir aber sehr glücklich waren :) Zum Schluss ging es dann zur Christusstatue Cristo Redentor, einem der sieben neuen Weltwunder. Die Statue ist 30 Meter hoch und wirklich beeindruckend. Zudem hat man einen beeindruckenden Blick über die Stadt. Der Tag war wirklich toll!


31.01.2023 - Favela Rocinha

Den Tag starteten wir völlig entspannt - frühstücken, zurück ins Bett und chillen :D Für den Nachmittag hatten wir uns eine geführte Tour durch die größte Favela Brasiliens gebucht: Rocinha. Der Guide sagte uns am Anfang der Tour, dass wir Bilder machen können, aber nicht überall und er gibt uns dann Bescheid. Wir starteten in einem Restaurant von dessen Dachterrasse man einen Überblick über die Favela bekommt. Wirklich beeindruckend! Sascha, ein Deutscher den wir gestern schon bei der Tour getroffen hatten, fragte ob wir auf die gegenüberliegende Seite des Tals gehen können, weil er dort einen Fußballplatz entdeckte. "Nein das geht nicht, dort wohnt der Chef". Wie wir dann erfuhren, wird die Favela von einem einzigen Boss regiert, deshalb ist es hier recht "friedlich"... Eine einzige Gang - kein Krieg. Der Guide zeigte uns noch von oben das Ende der Favela am Ende des Tals. Bis dahin werden wir gehen. Also gings bergab. Er erzählte uns unter anderem, wie das mit der Post hier funktionierte (da nicht jedes Haus einen Briefkasten hat, wird die Post an bestimmten Stellen gesammelt und jeder muss seine Briefe dann selbst abholen), dass hier in der Favela eine eigene Sprache gesprochen wird und viele andere Dinge. Weil Rebecca zu dumm zum Laufen ist (und vielleicht auch weil ihre Sandalen einfach uralt waren - beides eigene Aussagen von ihr :D) ist ihre rechte Sandale kaputt gegangen. Gehalten wurde die Sandale nur noch vom Riemen um den Knöchel :D Ausziehen wollte sie ihn nicht, weil es sehr dreckig war und wir durch die schmalsten Gänge liefen, mit Dreck und Ungeziefer und Wasser das stank, also lief sie lieber wie ein Depp, als hätte man ihr ins Bein geschossen, weiter :D Immer wieder wurde uns gesagt, dass wir die Handys und Kameras einpacken sollen und keine Fotos machen dürfen. An einer Ecke saßen zwei junge Männer. Hier durften wir Bilder machen. Die beiden Männer machten sich einen Spaß daraus auch uns zu filmen und machten sogar eine Art Interview :D Fast komplett unten angekommen, an der Hauptstraße der Favela (es gibt hier so gut wie keine Straßen) an der viele Läden und Restaurants waren machten wir einen Stopp - hier durften wir leider auch keine Bilder machen. Es gab hier alles: lebende Tiere, Fußball-Shops von den bekannten Teams der Stadt, Möbel, Lebensmittel, Kleidung... Die Tiere wurden auch direkt hier geschlachtet. Außerdem standen wir wohl vor dem Restaurant mit dem besten Acai-Eis der Stadt. Das mussten wir unbedingt probieren. Gegenüber war ein Café. Umgerechnet nicht mal 30 Cent kostete hier der Kaffee. Während wir auf unser Eis warteten, stupste der Guide Rebecca an: "Schau mal nach links. Siehst du die Männer? Du kannst schauen, aber keine Bilder machen". Rebecca schaute nach links auf die Straße und blickte es erst gar nicht: da standen etwa fünf junge Männer, alle oberkörperfrei. Bei genauerem Hinsehen, vor allem als einer sich zu ihr drehte, sah sie es: Waffen - der eine ein großes Maschinengewehr vor der Brust und jeder hatte mindestens eine Schusswaffe in seiner Hose stecken. Vor den Männern stand ein Tisch. Sie verkauften etwas. Da die Männer herschauten, wollte sie nicht zu sehr starren. Es dauerte ganz schön lange mit unserem Eis. Einer der bewaffneten Männer kam hoch und kaufte sich etwas in demselben Restaurant. Er schaute uns an und blieb dann vor dem Laden stehen. Ein weiterer Mann kam her und fragte den Guide von woher wir kamen. Er begrüßte uns freundlich. Zudem fragte er, ob wir Münzen aus unserem Land haben, das Mädchen (neben ihm stand plötzlich ein Mädchen) sammelte diese. Sergej hat vorher gesehen, dass der Mann auch bei den bewaffneten Männern stand. Seltsam... Als wir endlich unser Eis bekommen haben gings weiter - das Acai-Eis war übrigens wirklich extrem lecker. Humpelnd, da Rebeccas Schuh ja kaputt war, gings direkt an dem Tisch und den bewaffneten Männern vorbei :D Das sah bestimmt seltsam aus. Als wir unten ankamen und raus aus der Favela waren fragten wir den Guide was dort verkauft wurde. Wie wir richtig vermuteten: Drogen - von Haschisch bis Kokain. Einfach mitten auf der Straße, an der ganz normale Menschen und aber auch viele Touristen entlang gingen. Hier, direkt am Eingang der Favela, stand auch ein Polizeiauto, rein in die Favela dürfen und trauen sie sich wahrscheinlich nicht. Wir fragten noch, woher er weiß wo man Bilder machen darf: "Ich arbeite seit 20 Jahren hier. Ich weiß wo die Gang ist. Jeder kennt mich. Neue Guides müssen mehrmals mit erfahrenen Guides durchlaufen, um es zu verstehen. Man kann hier nicht einfach so hin." Oh ja - das glaubten wir ihm gleich. Er wurde auch von vielen hier begrüßt, wohnen tut er woanders. Das war vielleicht krass :D Wir waren ja schon viel in Favelas, Townships und so weiter, aber sowas hatten wir bisher echt noch nie gesehen. Es ging zurück ins Hostel.


Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter