Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

01.07.2023 - Ausruhen die Zweite

Sergej hat uns zum Frühstück was vom Hotel-Buffet geholt. Hier oben auf dem Balkon zu frühstücken ist eh viel schöner :D Da die Schmerzen die letzten zwei Tage beim Auftreten echt heftig waren beziehungsweise es gar nicht möglich war, hatten wir Angst, dass etwas gebrochen ist. Aber heute geht's schon viel besser, da die Schwellungen gut zurück gegangen sind. Und da wir morgen zum Arzt müssen, um die Wunde reinigen zu lassen, haben wir heute geschaut, ob Rebecca gehen kann. Zum Glück hat es recht gut geklappt. Abends haben wir uns Essen bestellt und als es ankam waren wir etwas verwirrt. Eines der beiden Gerichte war in Einzelteilen gekommen. Mehrere Flüssigkeiten in Tüten, eine Tüte mit Gewürzen, eine halbe Limette und eine Tüte mit trockenen Nudeln. Aber das scheint wohl in Asien bei manchen Gerichten normal zu sein. Der Mann an der Rezeption erklärte es Sergej und gab ihm einen Teller. Beim Abendessen haben wir draußen Himmelslaternen aufsteigen gesehen. Wir haben dann noch einen Film angeschaut. Wie fast jede Nacht bisher ist wieder starkes Unwetter.


02.07.2023 - Kontrolltermin im Krankenhaus

Vom Hotel sind es etwa 850 Meter bis ins Krankenhaus. Sollten wir es versuchen und den Weg zu Fuß gehen oder doch ein Tuk Tuk nehmen? Wir probierten den Weg zu gehen und es hat echt gut geklappt. Wir liefen den ganzen Weg, ließen im Krankenhaus die Wunde reinigen und setzten uns dort in der Nähe in ein Café. Danach gingen wir den ganzen Weg auch wieder zurück. Es ging echt gut und das Bein schwoll nicht mal an. Am Nachmittag konnten wir einen Heißluftballon nah über der Stadt fliegen sehen und es sah einfach so unfassbar schön aus. Abends sind wir heute sogar in ein Restaurant gelaufen. Zwar hat Rebecca schon heftigen Muskelkater in der Wade, aber rauszukommen und zu gehen fühlt sich einfach so gut an. Ohne es zu merken sind wir in einem veganen Restaurant gelandet, aber das Essen war echt lecker :)


03.07.2023 - Tag 4 nach dem Unfall

Heute Nachmittag haben wir mit Bekannten, die wir aus Chile kennen, über Videotelefonie telefoniert. Es war mega lustig und die Zeit ging so schnell vorbei :) Eine gute Abwechslung zu unserem Absitzen im Hotel, bis wir weiterreisen können. Leider ist Rebeccas Bein dadurch sehr angeschwollen. Sie hatte es dummerweise nicht hochgelegt und wir saßen fast 3 Stunden am Tisch... Trotzdem oder genau deswegen entschieden wir zum Essen zu gehen. Sie wollte ihr Bein bewegen. Sergej fand im Internet ein schönes Restaurant am Fluss. Es war nicht zu weit weg und das Gehen tat echt gut. Das Restaurant befindet sich in einem Resort. Es ist wunderschön dort und ganz anders als in der Stadt. So sauber, schön und irgendwie halt westlich. Wir haben uns die Zimmerpreise angeschaut und die starten bei 145 USD und das teuerste kostet 249 USD - pro Nacht selbstverständlich. Nicht ohne, vor allem nicht im sehr günstigen Laos. Wenn man bedenkt, dass wir momentan 11 € pro Nacht mit Frühstück, Pool und definitiv schönere Aussicht als in dem Resort zahlen. Aber die Anlage an sich ist schon hochwertiger und sauberer :) Das Essen im Restaurant war mega lecker und gar nicht so teuer. Wir zahlten 13 € für zwei Gerichte mit Getränken. Was wir im ersten Moment ziemlich teuer fanden, ist für europäische Verhältnisse natürlich ein Witz :D Aber meistens zahlen wir hier nicht mehr als 6 € für ein komplettes Abendessen zu zweit. Der Service war aber wirklich top, die Leute hier sind definitiv gelernt. Als wir zurück waren, merkte Rebecca wie sehr ihre Wade schmerzt. Sergej vermutet, dass es die Achillessehnen sein kann, die durch Falsch- oder Überbelastung weh tut. Hmmm ziemlich blöd, aber abwarten. Das Bein liegt jetzt wieder hoch und wird gekühlt.


04.07.2023 - Tag 5 nach dem Unfall

Rebecca ihr Bein ist etwas besser. Heute haben wir es vollkommen geschont. Sergej hat morgens wieder Frühstück nach oben geholt und mittags einen Kaffee vom Amazon-Café. Abends haben wir einen Film geschaut und uns Essen bestellt - belegte Baguettes, die mit Käse überbacken waren (Baguettes gibt es überall und das stammt wahrscheinlich noch aus der französischen Kolonialzeit) und Roti zum Nachtisch (eine Art indisches Crêpes, die wir in Asien schon überall gesehen und natürlich getestet haben :D).


05.07.2023 - Tag 6 nach dem Unfall

Heute ist Rebecca wieder ein paar Meter gegangen, aber nur im Hotel. Anscheinend hilft leichte Bewegung bei der Heilung, da die Durchblutung gefördert wird. Hoffen wir es mal. Kaffee und Tee gab es mittags wieder vom Amazon-Café. Sergej besorgt uns immer einen :) Wir haben uns dann noch die Aufnahmen von der GoPro vom Paramotor Flug angesehen. Die sind auch einfach so verrückt. Wir können noch gar nicht glauben, dass wir das wirklich gemacht haben :D Abends haben wir uns wieder über Foodpanda (quasi Lieferando in Laos) was zu essen bestellt und das klappt bisher zum Glück super.


06.07.2023 - Tag 7 nach dem Unfall

Wir haben uns dazu entschieden, die Fäden in der Hauptstadt ziehen zu lassen. Vor allem schaut dann nochmal ein anderer Arzt auf das Bein, was vermutlich eine gute Idee ist. In dem Krankenhaus hier fühlen wir uns nicht sehr wohl. Also haben wir ein Hotel in der Hauptstadt Vientiane gebucht und ansonsten hat Rebecca das Bein nochmal gut geschont. Abends gab's wieder Essen via Foodpanda und einen Film. So viele Filme haben wir die komplette Reise noch nicht geschaut :D


07.07.2023 - Aufzug-Katastrophe und Fahrt nach Vientiane

Ach herrje :D Kann es noch blöder werden?! Ja es kann! Morgens sind wir in den Aufzug gestiegen und plötzlich sind wir stecken geblieben. Es war stockdunkel und still. Der Aufzug ist auch noch winzig klein, zum Glück war sonst niemand mit uns darin. Und zum Glück hatte Sergej im letzten Moment das Handy eingepackt, also haben wir erst mal Licht gemacht. Der Notfallknopf im Aufzug funktionierte nicht. Wir haben gegen dir Türe geklopft und gerufen, aber es kam niemand. Dann versuchten wir zuerst das Hotel zu erreichen und dann die Notfallnummer des Aufzugherstellers. Aber wir sind leider nicht durchgekommen... Entweder lags am Empfang oder an unserer SIM-Karte. Wir haben erneut geklopft und gerufen. Das Internet funktionierte, also haben wir über Booking eine E-Mail an das Hotel geschrieben. Sergej hat die Aufzugtüre aufgedrückt. Wir waren zwischen zwei Stockwerken, oben und unten waren aber die Außentüren zu den Stockwerken zu sehen. Wir wussten nicht auf welchem Stock wir waren und klopften und ruften weiter, vielleicht waren wir jetzt eher zu hören. Es waren bestimmt schon 10 Minuten vergangen. Dann hörten wir Kinder, wir klopften und riefen lauter. Endlich eine Stimme eines Mannes: "I hear you, I go to Reception". Dann hörten wir schnelle Schritte und die untere Türe des Aufzugs ging langsam auf. Etwa 20 Menschen schauten uns an :D Wir waren auf dem zweiten Stock. Es war kompletter Stromausfall, deshalb sind wir stecken geblieben. Wir hatten etwas Angst rauszuspringen, vermutlich zu viele schlechte Filme gesehen, in welchen der Aufzug plötzlich abstürzt. Da Rebecca ihr Bein noch schmerzt, bat sie Sergej zuerst rauszugehen. Dann halfen er und zwei weitere Männer Rebecca aus dem Aufzug. Da haben wir erst mal gesehen, dass nach unten natürlich der Aufzugschacht offen war. Gar nicht so ungefährlich. Wir bedankten uns bei allen und Rebecca musste sich erstmal setzen :D Wir waren im Hotel frühstücken und mussten danach leider sechs Stockwerke mit kaputten Beinen (Sergej seine Wunde ist auch noch nicht komplett verheilt) in unser Zimmer gehen. Aber wir wären wahrscheinlich eh nicht nochmal in diesen Aufzug gestiegen :D Nachdem wir gepackt hatten, setzten wir uns in die Lobby. Wir haben einen Transport in die Hauptstadt Vientiane gebucht. Die Fahrt dauerte etwa 2 Stunden und war okay. Die Stadt wirkt auf den ersten Blick nicht so sehenswert. Es wird an jeder Ecke gebaut, die Stromkabel hier sind noch schlimmer als sonst eh schon in Asien und es ist staubig und dreckig. Das Hotel ist aber gut und sauber. Wir waren nebenan einen Kaffee trinken (dank Angebot haben wir etwa 1,50 € für zwei große Getränke gezahlt) und sind anschließend direkt in eine internationale Klinik mit guter Bewertung gefahren. Wir wurden direkt sehr freundlich empfangen. Es wirkt viel sauberer und moderner als in Vang Vieng. Fast alle sprechen gutes Englisch und der Arzt macht einen sehr kompetenten Eindruck. Er meinte, dass die Naht schon gut aussieht, aber es zu früh zum Ziehen ist. 10-14 Tage würde er insgesamt mit dem Ziehen warten und heute war Tag 8. Der Arzt in Vang Vieng wollte bereits nach 6 Tagen ziehen. Zum Glück sind wir hierhergekommen. Sergej seine Wunde ist nach 7 Tagen gezogen worden und ja auch wieder gerissen... Der Arzt reinigte die Wunde sehr gründlich und prüfte das Knie. Wir haben zwei weitere Termine bekommen und bleiben deshalb auch hier, bis die Behandlung fertig ist. Die gesamte Untersuchung hat etwa 20 € gekostet. Abends waren wir auf einem Night Market essen, der direkt in unserer Straße liegt. Rebecca ihr Bein und der Fuß waren nach dem kompletten Tag im Sitzen und Stehen sehr geschwollen. Jetzt erst mal hinlegen.


Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter