Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

27.06.2023 - Schnellzug nach Vang Vieng

Seit zwei Jahren gibt es eine Bahnstrecke in Laos. Der Bahnhof liegt etwa 20 Minuten von Luang Prabang entfernt und sieht total neu aus. Er ist riesig und steht einfach mitten im Nirgendwo. Wie am Flughafen wird das Gepäck und man selbst am Eingang einmal gecheckt. Mit dem Kauf des Tickets hatten wir zum Glück einen Sitzplatz. Auch die Wagon Nummer stand bereits auf dem Ticket, sodass man wusste, wo man sich anstellen muss. Also ziemlich gut geregelt. Der Zug sieht genauso neu aus und war sauber. Die Sitze waren okay :) Erschreckend finden wir nur, dass auch hier die Bahn von China gebaut wurde (das passiert in ganz vielen Ländern weltweit). Klingt erst mal gut, ist aber tatsächlich etwas schwierig, weil das Land dann sehr viele Rechte hat... Naja wie auch immer, wir fuhren hauptsächlich durch Tunnel und sahen also nicht viel. Zwischendurch sah man aber, dass man mitten in den Bergen im Dschungel war. Am Bahnhof in Vang Vieng angekommen sind wir für etwa 1,50 € pro Person mit dem Minivan zum Hotel gekommen. Die beiden jungen Männer an der Rezeption waren richtig nett, aber teilten uns mit, dass das gebuchte Zimmer nicht zur Verfügung steht. Wir können einen Rabatt bekommen, haben dann aber keinen Balkon. Wir wiesen darauf hin, dass uns ein Balkon schon sehr wichtig ist. Er meinte sofort, dass es im obersten Stockwerk noch ein Zimmer mit Balkon gäbe, allerdings mit zwei Einzelbetten. Wir konnten uns das Zimmer anschauen und waren hin und weg. Diese große Fensterfront und der Balkon mit der wahnsinnigen Aussicht auf die Stadt und die Berge ließen und nicht lange überlegen. Die Betten durften wir zusammenschieben. Also alles Top! Das Wasser und Bier im Kühlschrank sind auch kostenlos :D Das Hotel hat sogar einen Pool und wir haben Frühstück dabei. Das Ganze kostet gerade mal etwa 15 € die Nacht. Laos ist bisher das günstigste Land, welches wir bereisen. Ein Traum! Wir genossen erst mal das kalte Bier aus der Minibar bei Sonnenuntergang auf unserem Balkon. Vang Vieng ist bekannt für viele Aktivitäten, unter anderem Ziplining, Heißluftballonfahrten und Paragliding. Wir sahen wie die Heißluftballone in den Himmel stiegen und wir sahen die Paraglider. Ziemlich interessant, weil wir wollen hier zum ersten Mal in unserem Leben Paragliden. Am Abend haben wir dann in der Stadt für morgen die Tickets dafür gekauft und wir freuen uns so sehr darauf. Obwohl wir auch Respekt haben :D Auf dem Night Market, der hier auch jeden Abend stattfindet haben wir zu Abend gegessen und jetzt liegen wir frisch geduscht in den Hotel-Bademäntel im Bett :D Gute Nacht!


28.06.2023 - Paramotor über Vang Vieng

Oh mein Gott! Der Tag heute fühlt sich unreal an :D Nachdem wir gemütlich in den Tag gestartet haben, leider bei strömenden Regen und bei einem nicht so tollen Frühstücksbuffet im Hotel (da es einfach alles dreckig war), haben wir uns am Mittag noch einen Kaffee in einem schönen Café gegönnt. Die Aufregung wurde aber immer stärker, da wir zum Sonnenuntergang einen Paramotor Flug gebucht hatten. Es ist quasi wie normales Gleitschirmfliegen (also Paragliding), jedoch sitzt man in einer Vorrichtung und es gibt einen Motor und Propeller. Man startet also nicht aus einer großen Höhe, sondern ebenerdig und natürlich wird das Ganze von einem erfahrenen Guide geflogen. Wer hätte jemals gedacht, dass wir (vor allem Rebecca) so etwas jemals machen?! Wir bekamen einen Helm samt Ohrenschützern und wurden angeschnallt. Dann gings los. Das coole war, dass wir zusammen gestartet sind und wir es gemeinsam erleben konnten. Auf einem Feld sind wir gestartet, dann ging es über die Berge, Dschungel, Reisfelder, den Fluss Nam Song und am Ende über die Stadt Vang Vieng selbst. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und es sah einfach so wunderschön aus. In den Reisfeldern spiegelten sich die Berge und wir konnten in der Stadt viele Menschen sehen. Der ganze Flug dauerte knappe 20 Minuten, aber die Zeit reichte uns vollkommen. Für Sergej war es gut, aber nicht zu adrenalinreich. Auch Rebecca fand es gar nicht so schlimm, aber wenn man nach unten geschaut hat, es gab ja keinen Boden, oder auch so sich mal kurz bewusst macht, wie weit man oben ist wurde es ihr schon etwas mulmig. Es hat sich aber definitiv gelohnt. Unten angekommen mussten wir das erst mal realisieren und verarbeiten. Bei einer Pizza und Larb (leckerer laotischer Fleischsalat) ließen wir den Abend ausklingen :) Gegenüber des Restaurants war der Ausgang der Tubing Bar und wir haben immer wieder sehr betrunkene Menschen herauskommen sehen, was irgendwie lustig aber irgendwie auch traurig war :D Das Tubing (sich mit einem Reifen den Fluss entlang treiben lassen und dabei Trinken) war DAS Ding hier in Vang Vieng, wurde aber aufgrund einiger Todesfälle bereits 2012 weitestgehend eingeschränkt. Eine ziemlich traurige Geschichte und bis zu unserem Aufenthalt hier wussten wir davon nichts.


29.06.2023 - Rollerunfall

Ach der Tag hätte so schön werden können. Wir haben uns einen Roller gemietet, sind gerade losgefahren. Geplant waren die blauen Lagunen und ein wirklich unbeschreiblich schöner Aussichtspunkt auf die Landschaft bei Vang Vieng (Nam Xay). Auf der viel befahrenen Hauptstraße war ein Roller mit zwei sehr jungen Frauen vor uns. Als diese langsamer wurde und rechts ranfuhr, wollte Sergej sie links überholen. Wir dachten sie halten an. Wir waren recht langsam und hatten Abstand. Plötzlich lenkte die Fahrerin nach links und fuhr in uns rein. Sie hatte nicht nach hinten geschaut und es gab an der linken Seite auch keinen Spiegel. Rebecca saß hinten auf dem Roller und wir waren eigentlich schon fast an denen vorbei. Dadurch, dass sie einen Korb vorne am Roller befestigt hatten, blieb Rebecca mit ihrem Knie am Korb und ihrem Fuß am Rad hängen. Wir hielten ein paar Meter weiter an, hörten hinter uns einen Knall. Zum Glück hatte Sergej den Roller gut im Griff und wir sind nicht gestürzt. Wir waren uns erst nicht sicher ob noch ein Auto in die Beiden reingefahren ist. Aber deren Roller ist umgekippt, da wir sie vermutlich aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Sergej eilte nach hinten, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Sie waren okay. Am Korb konnte man gut Rebeccas Knie Abdruck sehen und sie hatte Schmerzen im Fuß und das Knie blutete stark. Die Mädels verstanden kein Wort Englisch, sahen aus wie 15 und der Roller hatte nicht mal ein Kennzeichen. Wir wollten schnell von der Straße runter und ins Krankenhaus. Aber wir wollten uns absichern und deren Nummer haben. Eine dritte Frau kam hinzu. Sie sprach Englisch und so bekamen wir eine Handynummer. Wir fuhren los, aber Rebeccas Kreislauf machte nicht mit. Wir hielten kurz an und sie legte sich hin. Das Knie hörte nicht auf zu bluten. Als es vom Kreislauf her einigermaßen ging, sind wir weiter. Das Krankenhaus war etwas schockierend. Ein komplettes Gegenteil zu dem Krankenhaus in Thailand. Nicht sehr sauber, nur ein einziger Arzt konnte Englisch. Wir kamen in ein kleines Zimmer, wo schon jemand lag. Rebecca legte sich auf eine Liege. Die Wunde wurde gereinigt und plötzlich stand die Ärztin mit Nadel und Faden da. Wir fragten was sie macht und sie zeigte eine Nähbewegung. Wir waren verwirrt. Sie konnte kein Englisch und holte den anderen Arzt. Der meinte es ist eine Platzwunde und soll genäht werden. Sergej schaute sich die Wunde an, welche tatsächlich recht tief war. Deshalb hat es auch so stark geblutet. Nähen war wahrscheinlich sinnvoll. Wir fragten dann noch nach einer Betäubung und die bekam Rebecca auch. Das Nähen an sich tat nicht weh. Wir haben noch Antibiotika und Schmerzmittel bekommen. Insgesamt haben wir nur 15 € gezahlt. Im Hotel hat sie sich erstmal hingelegt. Jetzt am Abend kann sie aber gar nicht mehr auftreten und hat Schmerzen. Hoffentlich ist nichts gebrochen...

Der Roller, der in uns reingefahren ist. Man kann im Korb gut den Knieabdruck von Rebecca sehen :D


30.06.2023 - Ausruhen

Heute wären wir eigentlich nach Vientiane gefahren, aber das ging nicht. Wir konnten den Transport zum Glück verschieben und buchten uns hier für sieben weitere Nächte ein. Immerhin war das Hotel sehr günstig und wir haben ein tolles Zimmer mit wunderschöner Aussicht. Und nach sieben Tagen, kann man wohl die Nähte am Knie ziehen. Geschlafen hat Rebecca ganz gut und zum Glück war weder Fuß noch Knie stark blau geworden. Also hoffentlich kein Bruch. Wir haben einen Film geschaut, gekniffelt und geschlafen. Mit Schmerzmittel waren die Schmerzen okay. Nur Laufen geht leider gar nicht. Sergej musste Rebecca auf Toilette und zurück ins Bett helfen. Der Unfall war so unnötig und vor allem hatten wir ja keine Schuld. Aber es hätte auch viel Schlimmer ausgehen können, von dem her alles gut :) Wir hoffen nur weiterhin, dass es "nur" eine Prellung und kein Bruch ist.


Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter