01.10.2023 - Little Petra
Auch am nächsten Stopp geht ein Traum in Erfüllung. Wir werden eines der sieben neuen Weltwunder besuchen: die Felsenstadt Petra. Mit dem Auto gings in etwa 2,5 Stunden ins etwa 120 Kilometer entfernte Wassaif Camp. Die Strecke führte zum Teil über die gut ausgebaute Autobahn, aber auch viel übers Land. Teilweise ging es kilometerweit einfach geradeaus durch die Steinwüste. Teilweise durch kleine schöne Dörfer, größere Städte und auch Berg auf und ab mit den schönsten Aussichten auf die weitläufige Wüstenlandschaft. Es erinnert uns etwas an Namibia, wo wir die Landschaft auch schon sehr geliebt haben. Als wir im Camp ankamen, waren wir die einzigen Gäste. Wir wurden herzlich empfangen und haben direkt ein paar Infos zur Felsenstadt Petra, sowie zu der kleineren und weniger bekannten "Little Petra" erhalten. Wir haben nur ein Ticket für einen Tag und auch zeitlich nur morgen eingeplant. Der Mann im Camp sagte uns, dass ein Tag viel zu wenig sei... Naja macht nichts, wir werden es morgen sehen. Aber wir entschieden uns dafür, heute noch zur Little Petra zu gehen. Diese ist kostenlos und nur ein paar Fahrminuten von unserem Camp entfernt. Die Zimmer hier sehen von außen ähnlich aus wie Beduinen-Zelte, richtig cool. Und der große Gemeinschaftsraum, in welchem es auch Essen gibt, ist richtig schön :) Nachdem wir unsere Sachen ins Zelt gebracht haben, sind wir gleich wieder los, um Little Petra zu erkunden. Direkt am Eingang wurden wir von einem Mann darauf hingewiesen, dass es Guides gibt. Aber nach einem freundlichen "Nein, danke" wurden wir nicht weiter genervt. Die kleine Schwester des Weltwunders hat uns schon begeistert. Es ist total surreal, wie hier einfach alles in Stein gehauen wurde. Es macht viel Spaß durchzugehen und sich alles anzusehen. Am Ende ging es einige Stufen nach oben und von oben hat man eine sehr schöne Sicht auf eine weitere Schlucht. Die riesigen Felsen um einen herum sind beeindruckend. Wir sind noch runter in die Schlucht und diese ein wenig entlang gegangen. Einfach eine unfassbar schöne Landschaft. Auf dem Heimweg haben wir an einem Supermarkt gehalten, um uns auch heute Abendessen zu holen. Im Camp wollen sie knapp 20 € pro Abendessen, was und definitiv zu teuer ist. Der Mann und sein Sohn im Supermarkt waren extrem freundlich und wir haben für das Essen von dort 5 € gezahlt. Uns wurde im Supermarkt sogar ein Tee angeboten und ein Sitzplatz, um vor Ort zu essen. Aber wir entschieden ins Camp zu gehen und bei schöner Aussicht zu essen. Jetzt geht's relativ früh ins Bett. Morgen wird ein langer und anstrengender Tag. Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr. Gerade eben klopfte es noch an unserer Türe im Zimmer. Wir haben ein Frühstückspaket bekommen, da es Frühstück erst ab 7:30 Uhr gibt und wir da schon weg sind. Sehr aufmerksam!
02.10.2023 - Weltwunder Petra
Als der Wecker um 5:00 Uhr klingelte war es noch stockdunkel. Wir haben aber gut geschlafen. Es ist gar nicht so kalt geworden, wie wir es aus anderen Wüstenregionen der Welt kennen. Aber wir hatten auch zwei dicke Decken im Zimmer. Pünktlich um 6:00 Uhr kamen wir am Haupteingang von Petra an. Die Felsenstadt ist eines der neuen sieben Weltwunder und für uns bereits das fünfte Weltwunder, welches wir zusammen gesehen haben. Mit dem Jordan Pass haben wir für einen Tag freien Eintritt, welcher normalerweise etwa 67 € kostet (Infos zum Jordan Pass folgen unter Destinationen). Von dort läuft man dann etwa 30 Minuten. Es geht vorbei an den ersten in Stein gemeißelten Grabtempeln und durch die Schlucht namens Siq, bis zum bekanntesten aller Bauwerke in Petra: der Schatzkammer Khazne al-Firaun. Man kann es bereits von der Schlucht aus sehen und es ist wirklich beeindruckend und wunderschön. Dann haben uns auch schon direkt die ersten Einheimischen angesprochen, davon hatten wir im Internet gelesen. Gegen Geld bringen sie einen zu hochgelegen Aussichtpunkten auf die Schatzkammer, welche offiziell gesperrt sind (vor allem da die Wege dorthin gefährlich sind). Es gibt einen offiziellen Wanderweg, um die Schatzkammer von oben zu sehen. Dieser offizielle Weg ist mit etwa 1,5 Stunden Wanderung angegeben. Da wir aber den Blick frontal auf einer geringen Höhe sehr schön finden und dieser Weg zwar gesperrt, aber nicht sehr weit und nicht so gefährlich ist, haben wir einen der Einheimischen bezahlt, um dort hochzukommen. Es hat sich gelohnt, die Aussicht von dort ist wirklich schön. Allerdings gehen da sehr viele Menschen hoch, deshalb mussten wir auch schon um etwa 6:30 Uhr am Morgen für ein Foto kurz anstehen. Danach sind wir weiter ins Innere von Petra gegangen. Unterwegs sieht man überall die in Stein gemeißelten "Häuser" und Grabmäler. Wir haben uns das Theater angesehen und sind dann direkt auf den offiziellen Wanderweg zur Aussicht der Schatzkammer gegangen: Al Khubtha Trail. Vorbei ging es an imposanten Grabmälern und dann viele, viele Stufen nach oben. Nach etwa 45 Minuten kamen wir oben an und hatten eine sehr schöne Sicht auf Petra. Von hier konnten wir unter anderem das Theater und den Großen Tempel sehen und nach weiteren 15 Minuten Wanderung kamen wir am Ziel an. Ein kleines Zelt, welches einem Beduinen gehört. Wenn man sich hier ein Getränk kauft (etwa 2,35 €) darf man in sein Zelt gehen und die wunderschöne Aussicht von oben auf die Schatzkammer genießen. Aber leider war hier auch schon einiges los und für ein Foto mussten wir wieder kurz anstehen. Wir setzten uns dann außerhalb des Zeltes mit seitlichem Blick auf die Schatzkammer auf einen Felsen und haben unser Frühstück gegessen. Auf dem Rückweg nach unten um etwa 9:30 Uhr kamen uns eine Menge Leute entgegen. Früh hier oben zu sein lohnt sich. Weiter gings für uns zum Großen Tempel und anschließend auf den Monestary Trail. Dieser führt auch über eine Menge Stufen nach oben zum Kloster: Ad Deir. Nach einer anstrengenden dreiviertel Stunde waren wir angekommen und auch hier hat sich der Weg definitiv gelohnt. Auf halbem Weg zurück nach unten haben wir uns einen frisch gepressten Orangen-Granatapfel-Saft gegönnt und ihn bei schönster Aussicht mit dem Rest unseres Frühstückpakets genossen. Dann mussten wir den ganzen Weg zurück gehen. Bei der Schatzkammer standen mittlerweile sehr viele Menschen und einige Kamele lagen im Sand davor. Als wir am Auto angekommen sind, haben wir gemerkt wie anstrengend der Tag war. Es war etwa 15:30 Uhr und wir seit fast 10 Stunden unterwegs. Wir entschieden uns direkt Abendessen zu besorgen und sind mit dem Auto in die Innenstadt gefahren. Dort haben wir an einem kleinen Falafel Restaurant ein richtig leckeres Falafesandwich gegessen und einen weiteren für später im Camp mitgenommen. Nachdem wir frisch geduscht waren und uns kurz im Bett ausruhten, sind wir in den Gemeinschaftsraum des Camps gegangen, haben gekniffelt, uns nett mit dem Mitarbeiter des Camps unterhalten und unser zweites Sandwich gegessen. Das Camp ist wirklich sehr zu empfehlen (Petra Wassaif Camp) und allgemein sind wir vor allem von der Freundlichkeit der Einheimischen positiv überrascht. Jordanien ist ein Land, in welchem wir uns bisher besonders wohl und sicher fühlen.