03.10.2023 - Ab in die Wüste: Wadi Rum
Das Fahren in Jordanien ist ziemlich entspannt. Die Straßen sind meistens in gutem Zustand (aber Vorsicht, es gibt auch einige Schlaglöcher) und allgemein ist der Verkehr recht gering. Ab und zu sieht man ein "Achtung Kamel-Schild" und tatsächlich auch Kamele, aber vor allem Ziegen, die auch auf der Straße stehen oder diese überqueren. Am Wadi Rum Visitor Center können wir kostenlos parken und dort wartete bereits der Fahrer lächelnd und winkend auf uns. Da die meisten Camps, wie auch unseres, mitten in der Wüste liegen kann man sie mit dem (normalen) Auto nicht erreichen. Nach einer kurzen Fahrt im 4x4 Pick-up kamen wir an. Ein weiterer Mann begrüßte uns herzlich, wir bekamen leckeren Tee. Nachdem alles geklärt war, sagte er auf englisch: "Es gibt ein Problem... Ihr habt ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad und ohne Aussicht gebucht". Wir bejahten das und damit war das Gespräch erst mal zu Ende. Er gab uns zu verstehen, dass wir mitkommen sollen. Er zeigte uns das wunderschöne Camp, Tee gibt es so viel man will kostenlos und man kann sich direkt von der Kanne auf dem Feuer einen holen. Wir gingen weiter, er sagte: "Rebecca wie heißt mein Camp?" Rebecca beantwortete die Frage. Das Camp heißt Wadi Rum Dream Camp. "Rebecca, das Camp heißt also Traum. Folgt mir." Wie gingen an den mittig im Camp liegenden Zelten ohne Aussicht vorbei. Uns dämmerte es - vielleicht ein kostenloses Upgrade? Tatsächlich! Wir gingen zu den in erster Reihe stehenden Zelten. Er lächelte und öffnete die Tür eines dieser Zelte: "Ist das euer Gepäck" - "Jaaaaaa" - "Ich gebe euch ein Zimmer mit eigenem Bad" er zeigte uns das Bad. Wir konnten auch schon einen großen geschlossenen Vorhang direkt am Bett sehen. Er lief dort hin und machte den Vorhang auf "und eine Aussicht". Oh mein Gott, konnte das wahr sein?! Wir haben eines dieser mega Zelte bekommen, die etwa doppelt so teuer sind. Wir sind ihm so dankbar! Die Menschen sind unheimlich toll. Man sah in seinem Gesicht, dass er sich genauso freute, uns eine solche Überraschung zu machen. Nachdem wir kurz realisiert haben, was gerade passiert ist, sind wir losgegangen, um das Camp weiter zu erkunden. Dann gab es auch schon jordanisches Mittagessen, welches im Preis inkludiert ist. Danach setzten wir uns mit einer Tasse Tee und Aussicht auf die Wüste auf eine Bank. Wir konnten Kamele sehen und die Ruhe genießen. Am späten Nachmittag sind wir ins Zimmer gegangen, haben die Aussicht aus dem großen Fenster genossen und ein paar Dinge erledigt. Eigentlich hatten wir uns sehr auf den Sonnenuntergang gefreut, aber es war leider zu bewölkt. Als es dunkel wurde, sind die Lichter im Camp angegangen und alles ist so schön beleuchtet. Um 19:30 Uhr konnten wir sehen, wie das Abendessen unter der Erde eingebuddelt gekocht wird, typisch für Jordanien. Etwa 3 Stunden waren Hähnchen, Kartoffeln und Karotte in einem Loch im Sand. Das Abendessen war typisch jordanisch und in Buffetform. Geschmacklich für uns außergewöhnlich, aber gut :)
04.10.2023 - Wüstensafari
Als wir die Augen aufmachten, sahen wir direkt in die Wüste. Wir haben die Vorhänge mit Absicht aufgelassen, um mit diesem einmaligen Blick wach zu werden. Draußen liefen ein paar Kamele mit Touristen vorbei. Dann gings zum Frühstück und anschließend haben wir bis etwa 13:00 Uhr ganz gemütlich in dem wunderschönen Camp mit einem leckeren Tee alles Mögliche am Handy und Laptop erledigt. Nachdem wir zu Mittag gegessen haben, ging es gegen 14:00 Uhr mit dem Pick-up los auf eine Wüstensafari. Wir hatten eine private Tour und es hat echt Spaß gemacht durch die Wüste von Wadi Rum zu fahren. Wir hielten an einigen Orten an und der erste Stopp war an einer alten Malerei der Nabatäer, den Menschen, die hier vorbeikamen und in Petra lebten. Hier lagen auch eine Menge Kamele rum, welche für die Touristen zum Kamelreiten genutzt werden. Nächster Stopp war das alte Haus von Lawrence (ein britischer Offizier, Archäologe, Geheimagent und Schriftsteller) und von dem großen Felsen darüber hatten wir eine tolle Aussicht auf die Wüste. Hier standen allerdings etwa 40 weitere Pick-ups und somit waren viele Menschen hier. Weiter gings und der dritte Stopp war ein ziemlich hoher Felsbogen auf welchen wir hochkletterten. Es ging zwar recht einfach nach oben, aber nach unten sind wir auf allen Vieren gegangen :D Und auch hier waren viele Menschen. Im Camp hat man das Gefühl weit weg von allen zu sein, aber auf der Fahrt haben wir viele weitere Camps gesehen und da man in der Wüste nichts anderes machen kann (außer Kamelreiten) sind all die Menschen mit uns an den bekannten Spots. Es ging noch durch zwei Canyons, welche richtig schön und von riesigen Felsen umgeben sind. Am Ende ging es zum Sonnenuntergang schauen und das haben wir uns ehrlich gesagt ganz anders und vor allem ruhiger und ein bisschen romantischer vorgestellt. Obwohl die Wüste recht groß ist, waren gefühlt alle Pick-ups und Touristen an diesem einen Ort, an welchem wir nun auch standen. Es waren auch viele Kinder da, welche ziemlich laut waren und somit wurde es leider kein ruhiger romantischer Sonnenuntergang. Aber was solls, es war trotzdem schön. Zurück gings ins Camp und wir haben bis dahin gar nicht geblickt, dass wir nur ein Katzensprung von unserem Camp entfernt waren. Na toll, da hätten wir den Sonnenuntergang lieber im Camp in Ruhe und mit weniger Leuten geschaut :D Heute war es sternenklar und einer der Mitarbeiter zeigte uns einige Sternenbilder und Planeten am Himmel. Nach dem Abendessen haben wir noch etwas den Sternenhimmel bestaunt und sind dann müde ins Bett gefallen.
05.10.2023 - Akaba
Ach, es ist so schön aufzuwachen und durch ein riesiges Fenster nach draußen zu sehen. Man hat das Gefühl draußen geschlafen zu haben. Heute lagen wieder drei Kamele ein Stück von unserem Fenster entfernt. Wir haben gefrühstückt und es uns mit einem Kaffee am Felsen bequem gemacht. Um 10:00 Uhr gings dann auf der Ladefläche eines Pickups zurück zu unserem Auto. Es war wirklich eine schöne Zeit hier, die vor allem den Mitarbeitern und unserem Upgrade in ein Zimmer mit Aussicht zu verdanken ist. Es ging ins etwa 70 Kilometer entfernte Akaba, unserem letzten Stopp in Jordanien. Die Stadt liegt am Golf von Akaba, einer großen langgestreckten Bucht, welche zum Roten Meer gehört. Und wir befinden uns hier in einem Vier-Länder-Punkt. Nur ein paar Kilometer entfernt sind Israel, Ägypten und Saudi-Arabien. Die Stadt auf der andren Seite der Bucht ist bereits eine Stadt in Israel. Zuerst haben wir das Mietauto abgegeben und dann ging es direkt ins Hotel, in welchem wir wieder extrem herzlich empfangen wurden. Wir haben ein Zimmer im obersten Stockwerk mit kleinem Balkon und Blick über die Bucht bekommen. Dann sind wir gleich losgezogen, um ein wenig von der Stadt zu sehen. Wir liefen über einen Markt, mit vielen gut riechenden Gewürzen, aber auch ganzen toten Schafen oder Ziegen, die zum Verkauf angeboten wurden, bis zum Strand am Roten Meer. Am kleinen Hafen setzten wir uns dann in ein Café, um etwas zu trinken. Zurück gings noch an der schönen Moschee vorbei und in ein kleines, altes Einkaufscenter. Im Zimmer haben wir den Sonnenuntergang vom Balkon aus geschaut und als es dunkel wurde und die ganzen Lichter der Städte angingen war die Sicht noch schöner.