21.09.2022 - Etosha Nationalpark Tag 1
Wir standen früh auf und frühstückten im Camper, wir waren beide das erste Mal so richtig mit einem Camper unterwegs und bisher gefiel es uns gut. In zwei Tagen wollten wir auf Selbstfahrer Safari den Etosha Nationalpark erkunden. Das war für uns beide neu. Am Campingplatz kauften wir uns noch eine Karte vom Park und es ging los. Nicht weit von unserem Campingplatz, war auch schon der Eingang in den Park. Wir fragten uns wie es wohl alleine sein wird. Konnte man überhaupt Tiere finden? Die Ranger wussten natürlich wo welche Tiere am häufigsten zu sehen waren. Und was machten wir wenn beispielsweise ein Elefant auf uns zugerannt käme? Wir suchten uns eine ungefähre Route auf der Karte aus, die wir heute abfahren wollten. Hauptsächlich an Wasserstellen vorbei, da dort häufig viele Tiere zu sehen waren. Uns fiel direkt auf, dass die Savanne hier anders aussah als in Südafrika. Die Erde war sehr hell, fast schon weiß. In Südafrika hatte alles eher einen rötlichen Touch. Nach einiger Zeit sahen wir Gemsböcke, sie überquerten vor uns die Straße. Das alleine war schon ein toller Anblick, sie haben lange spitze Hörner und in Südafrika haben wir solche nicht gesehen. Es verging einige Zeit und plötzlich sahen wir eine Elefantenherde. Wir fuhren ein Stück auf sie zu und bemerkten, dass sie uns auch gesehen hatten. Eine der größten Elefanten, vermutlich die Leitkuh, kam direkt auf uns zu. Unsere Herzen rasten, was tun? Motor aus, Fenster hoch, Atem angehalten. Sie kam bis auf wenige Meter auf unseren Camper zu, schaute uns an und stellte sich parallel zu unserem Camper hin. Hinter ihr liefen auf einmal mehrere Elefanten vorbei, darunter viele Babys. Als alle vorbei waren, lief auch sie weiter. Sie hat uns keinen Moment aus den Augen gelassen. Was für eine Erfahrung. Es ging auch für uns weiter und wie sollte es auch anders kommen, musste Rebecca plötzlich sehr dringend auf Toilette. Man durfte im Nationalpark nicht einfach aus dem Auto aussteigen, nur an gekennzeichneten Orten. Wir fuhren eine Weile umher und da war es endlich: mitten in der Savanne ein kleines Klohäuschen. Zwar alles andere als angenehm und sauber, aber was solls. Was muss das muss :D Später entdeckten wir auch, dass auf unserer Karte auch Klos eingezeichnet waren, viele gab es nicht, also musste man gut planen. Wir kamen am ersten Wasserloch an, die Idee hatten wohl viele. Die ganze Strecke haben wir kaum ein Auto gesehen, hier standen mehrere. Aber es waren auch eine Menge Tiere da: Zebras, Giraffen, Gnus und ein Strauß. Eine der Giraffen war sogar am Trinken. Etwas was Rebecca unbedingt mal in echt sehen wollte. Weiter ging die Fahrt. Wir hatten eine relativ große Strecke vor uns und nach Dunkelheit durfte man sich nicht mehr im Nationalpark aufhalten. Beim Fahren wurde man ordentlich durchgeschüttelt, die Schotterstraßen waren nicht die Besten. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt inmitten der Etosha Pfanne, man fuhr mehrere Kilometer in sie hinein. Die Etosha Pfanne ist der Boden eines periodisch zu geringen Teilen gefüllten Sees und Teil des Etosha Nationalparks. Es war wirklich beeindruckend, Tiere gab es hier nicht, aber eine gefühlte unendliche Weite, weißer Sand und im Kontrast dazu der blaue Himmel. Hier sollte man sich definitiv nicht verirren. Zurück in der Savanne, überquerte direkt vor uns eine große Gnu Herde die Straße. Wir entdeckten im Baum noch einen Flying Banana, so wurden die Tiere zumindest in Südafrika genannt. Ein Vogel mit großem gelben Schnabel, quasi Zazu aus König der Löwen. Leider mussten wir den Park auch schon wieder verlassen, auf dem Heimweg tankten wir noch: "habt ihr die Löwen gesehen?" wurden wir gefragt. Oh nein, schade, wir waren heute leider auf der anderen Seite des Parks unterwegs. Wir entschieden uns am nächsten Tag den Teil des Parks zu befahren wo die Löwen gesichtet wurden. Vielleicht waren sie ja noch da. Es ging zurück auf den Campingplatz und wir haben bei Sonnenuntergang gegrillt. Campen war bisher gar nicht so übel wie Rebecca immer dachte.
22.09.2022 - Etosha Nationalpark Tag 2
Wir sind wieder früh aufgestanden um früh im Park zu sein da die Tiere morgens, wenn es nicht so heiß ist, aktiver waren. Werden wir heute Löwen sehen? Am Park angekommen fuhren wir in die Richtung wo die Löwen am Vortag gesehen wurden, in der Hoffnung diese zu sehen. Ein kurzes Stück gefahren, kamen uns mehrerer Autos entgegen. Die waren bestimmt bei den Löwen. Ein Stückchen weiter standen ein paar Autos am Straßenrand. Immer ein gutes Zeichen, dass es dort was zu sehen gab. Viele Autos drehten aber schon um und fuhren weiter. Wir hielten Ausschau nach irgendwelchen Tieren. Und da lief er - ein Löwe, jedoch schon zu weit weg um ihn auf ein Bild zu bekommen. Trtozdem toll ihn gesehen zu haben! Es ging weiter. Sergej sah auf einmal etwas von rechts auf die Straße zurenennen. Wir bremsten. Es war ein Nashorn. Wir wussten nicht wie schnell ein Nashorn rennen konnte. Es rannte direkt über die Straße, nur wenige Meter von uns entfernt. Hatte es vielleicht den Löwen bemerkt welcher in der Nähe unterwegs war? Wir wissen es nicht. Wir fuhren weiter bis zu einem Wasserloch. Weitere Tiere und vor allem die erhofften Löwen waren dort nicht mehr anzutreffen. Auf dem Rückweg haben wir im Baum einen großen Adler und am Straßenrand einige Borstenhörnchen entdeckt. Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch, sahen wir noch einen Kojoten am Straßenrand relaxen und ein paar weitere Vögel. Am nächsten Wasserloch angekommen, waren wieder viele Tiere auf einem Haufen zu sehen: Elefanten, Strauße, Zebras und Gemsböcke. Wir fuhren weiter, auf dem Weg sahen wir am Straßenrand große Knochen liegen. Die stammten wohl von einem Elefanten. Danach sahen wir erst einmal lange Zeit nichts. Es war heiß, staubig und durch die holprige Piste ging es uns beiden nicht so blendend. Zudem konnte man ja auch nicht einfach mal am Rand eine Pause machen und ein paar Meter gehen. Also fuhren wir für eine kleine Pause zu einem ausgeschriebenen Picknick Spot. Dort angekommen, sahen wir das es direkt neben einem Wasserloch war. Wir stellten uns ans Wasserloch und schauten mit Chips und Getränken einfach den Tieren zu, wie im Kino. Es hat etwas Beruhigendes und zugleich Spannendes an sich. Es waren viele Zebras und Impalas dort. Es kam eine Elefantenherde mit vielen Jungtieren und Giraffen. Wir hatten wieder das Glück die Giraffen beim Trinken zu sehen. Langsam fuhren wir zurück zum Ausgang. Heute ging es zu einer anderen Campsite und wir waren gespannt wie diese sein würde. Angekommen wirkte es etwas komisch. Direkt an der Straße gelegen, eine Tankstelle direkt davor. Doch es stellte sich heraus, dass es einfach traumhaft war. Wir hatten ein kleines Häuschen auf unserem Stellplatz. Es war recht offen, hatte keine Türen und die Wände waren nicht bis an die Decke gemauert. So hatten wir ein eigenes Bad und eine eigene Campingküche. Vor dem Häussschen gab eine Terasse mit einer Bank, dazu den Blick in die Savanne. Von der Straße bemerkte man nichts. Das war wirklich ein Traum.